Finnland

Erste Eindrücke von Finnland

Allein schon der Anreisetag war voller neuer Erfahrungen und Erlebnissen, weshalb ich gleich hier und jetzt mir meinem ersten Bericht aus Finnland beginnen möchte. Genau genommen begegnete mir das erste bisschen finnische Kultur bereits, als ich heute Vormittag in Frankfurt in den Flieger nach Helsinki stieg.

Finnair

Unseren Flug – von Frankfurt über Helsinki nach Rovaniemi – haben wir bei der finnischen Airline Finnair gebucht und schon beim Einstieg in das Flugzeug wurden wir von freundlichen Stewardessen in wunderschönstem Finnisch angeblubbert. Auch die Fluginformationen auf den Bildschirmen standen bereits in entsprechender Landessprache aus und schnell kam uns der Eindruck, dass die finnische Sprache es sich offensichtlich zum Ziel gemacht hat, den Mangel an ä’s in allen anderen Sprachen auf der Welt auszubügeln. (Anders konnten wir uns die Rechtschreibung von vielen finnischen Wörtern nicht erklären…)

Das wundervolle Wort “määränpäähän” besteht tatsächlich zu 50% aus ä’s. Für euch nachgezählt.

Aber das stimmte uns nur noch mehr in Urlaubslaune und kaum in der Luft überraschte und das Bord-Personal mit der nächsten Eigenart. Während sich die Stewardess mit den Getränken näherte und ich mir noch überlegte, ob ich mir zu meinem Wasser doch noch einen Apfelsaft gönne (beim Fliegen überkommt mich immer eine ungewohnte Lust auf Apfelsaft), wurde mir auch schon die Qual der Wahl abgenommen – es gab keinen Apfelsaft. Und auch keinen Tomatensaft, wie ihn viele gerne trinken. De facto war die Auswahl sehr überschaubar: Stilles Wasser und Heidelbeersaft. Diesen dafür aber in rauen Mengen. Bei zweiter Überlegung aber nicht mehr so erstaunlich…

Heidelbeersaft so viel das Herz begehrt. Da ich Heidelbeeren aber sehr gerne mag, möchte ich mich auch gar nicht beschweren!

Das Land des Nebels

Finnland hat vielerorts den Beinamen “Land der 1000 Seen”. Was mir aber bei Anflug auf Helsinki aufgefallen ist, war vor allem Nebel. Tatsächlich sogar der dichteste und dickste Nebel, den ich je erlebt habe. Aus ausreichender Höhe, sah das Land wie in Watte gepackt aus und nur einige helle Flecken in dieser scheinbaren Wolkendecke wiesen überhaupt darauf hin, wo sich Dörfer und Städte befinden.

Nachdem wir heute aufgrund einer Wetterwarnung bereits mit einer Stunde Verspätung aus Frankfurt losgeflogen sind, gestaltete sich auch die Landung als recht abenteuerlich. Sobald die Maschine tief genug gesunken war, dass wir in den Nebel eingetaucht sind, war die Sicht schlagartig Null. Der Pilot hat mehrere Versuche zur Landung gebraucht und selbst als die Räder endlich auf dem Boden aufgesetzt haben, war ich mehr als überrascht, da ich bei Blick aus dem Fenster absolut nichts außer einheitliches Hellgrau gesehen habe. Vor dem Fenster spielte sich ein waschechter White-Out ab. Man konnte nicht mehr zwischen dem schneebedeckten Boden und dem Nebel, geschweige denn der Umgebung unterscheiden. Das war vielleicht ein gruseliges Gefühl!

Aber allzu lange konnten wir den Anblick nicht “genießen”, da wir durch die Verspätung einen strammen Sprint durch den Flughafen hinlegen mussten, um noch unseren Anschlussflug nach Rovaniemi zu erwischen (der zum Glück aufgrund des Nebels auch verspätet losgeflogen ist, sonst hätten wir den Flieger nicht mehr erwischen können.)

Helsinki im homogenen Nebel. Absolut keine Chance, da noch etwas zu sehen oder sich zu orientieren. Umso größeren Respekt habe ich vor den Piloten, die es trotzdem geschafft haben, uns sicher auf den Boden zu bringen.

Auf in die Arktis!

Der Flug nach Rovaniemi verlief ruhig und war schnell hinter uns gebracht. Außer einigem beleuchteten Nebeln konnten wir vom Flugzeug aus nicht viel erkennen, da zu dem Zeitpunkt die Sonne bereits untergegangen war und nun vollkommene Dunkelheit am Himmel herrschte.
Doch spätestens als wir aus dem Flieger stiegen, wurden wir endlich mit Schnee und Kälte begrüßt. Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich einen Fuß nördlich des Nordpolarkreises (~66° 33′) gesetzt und mein inneres Kind hat es einfach verlangt, dass ich als erste Handlung auf arktischem Boden meine Hände in einen meterhohen Haufen Neuschnee drücke.

Endlich haben wir den Flughafen von Rovaniemi erreicht!

Glücklich und zufrieden konnten wir so im Flughafengebäude unsere Koffer aufsammeln (ich bin ja doch immer wieder aufs Neue erleichtert, wenn ich sehe, dass mein Gepäck es auch an den Zielort geschafft hat) und sind dann mit dem Bus in die lappländische Hauptstadt Rovaniemi gefahren, vorbei an zugeschneiten Fichtenwäldern und dem bunt beleuchteten Santa Claus Village, dem ich in den nächsten Tagen unbedingt noch einen Besuch abstatten möchte.

Noch nie habe ich mich so sehr auf Schnee und Kälte gefreut und bin schon mega gespannt, was dieses Land und diese Gegend für mich bereit hält!

Selbst Ende Januar ist die Fußgängerzone von Rovaniemi immer noch mit vielen Lichterketten geschmückt. Weihnachten scheint hier einfach länger zu dauern 😉

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert