Spanien

3. Etappe: Castro Urdiales – Liendo

Gelaufen: 24 km (gesamt: 68 km)

Zu diesem Streckenabschnitt habe ich nicht viel positives zu sagen. Schon kurz nach dem Aufbruch in Castro Urdiales begann es, in Strömen zu regnen und es war auch lange kein Ende in Sicht. Hinzu kam, dass es eine Etappe war, die sehr ländlich lag, sodass keine wirklich nennenswerten Ortschaften auf dem Weg lagen. Man konnte in dem schlechten Wetter nicht einfach in einem früheren Ort Halt machen und bis zum nächsten Tag dort bleiben, sondern wir mussten wenigstens bis nach Liendo durchlaufen.

Vollkommen durchnässt, durchgeschwitzt und durch den starken Wind bis auf die Knochen durchgefroren sind wir, ein Pilger, den ich am Vorabend in Castro Urdiales kennengelernt hatte, und ich, an der Herberge in Liendo angekommen, nur um dann im Laufe des Nachmittags festzustellen, dass wir die gesamte Herberge für uns hatten. Somit hatte Luxus wieder ein neues Level erreicht. Doch diese Ruhe hatten wir und unsere Füße und Beine anscheinend bitter nötig und wir taten den restlichen Tag nichts anderes, als im Schlafsaal auf unseren Betten zu liegen, zu lesen, Musik zu hören und uns stundenlang über allen möglichen Blödsinn zu unterhalten.

So kamen wir auch zu dem Entschluss, den Füßen noch mehr Ruhe zu gönnen und am nächsten Tag lediglich in den nächsten Ort (Laredo, 8 km) zu laufen.

Das einzige landschaftlich Schöne, was ich an dem nassen, verregneten Tag noch genießen konnte, war ein riesiger Eukalyptuswald, durch den unser Weg führte. Der Eukalyptus wuchs auf einer riesigen Fläche, die Bäume waren irre hoch, die Rinde faszinierend bunt gefleckt und immer wieder konnte man vereinzelt den intensiven Geruch des Eukalyptus wahrnehmen. Wäre man diesen Weg bei besserem Wetter gelaufen, hätte man diesen magischen Ort wohl auch in vollen Zügen genießen können.

 

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