4. Etappe: Liendo – Santoña
Gelaufen: 13 km (gesamt: 81 km)
Letzte Nacht habe ich geschlafen wie ein Baby. Es ist tatsächlich so viel anders, ob man sich ein Zimmer mit nur einer anderen Person oder mit 20 teilt. Diese Ruhe, zusätzlich noch daher, dass wir auf dem Land waren, hat einen mal richtig tief und gut durchschlafen lassen.
Da wir ohnehin geplant hatten, nur die 8 km nach Laredo zu laufen, um unseren Körpern eine Ruhepause zu gönnen, sind wir nicht so früh aufgebrochen. Und weil der Wetterbericht immerhin nur für den Vormittag schlechtes Wetter gemeldet hatte, haben wir uns mit dem frühstücken Zeit gelassen und den ein oder anderen Schauer abgewartet, bis wir uns wieder nach draußen getraut haben.
Der Weg lief sich trotz platter Füße sehr leicht und angenehm und tatsächlich erreichten wir nach locker flockigen 6 km Laredo. Schon auf dem Weg hatten wir uns überlegt, uns vor Ort ein Hallenbad zu suchen, um ein paar Bahnen zu schwimmen, doch leider standen wir dann vor verschlossenen Türen der sich seit bereits 2 Jahren in Umbau befindlichen Schwimmhalle.
Während wir also überlegten, was wir mit unserer vielen Freizeit anstellten, da die meisten Pilgerherbergen erst um 15 Uhr ihre Pforten öffneten, schlenderten wir die Promenade entlang. In einem umfangreichen Gespräch vertieft, liefen sich die Kilometer wie von allein, sodass wir unsere Pläne ein weiteres Mal über den Haufen warfen, und schließlich die Fähre nach Santoña nahmen. Die Fähre war wirklich klein und legte direkt am Sandstrand an, sodass man beim Auf- und Absteigen aufpassen musste, keine nassen Füße zu bekommen.
Dort trafen wir auf drei weitere Pilger (eine Deutsche, eine Niederländerin und einen Kanadier), die mein temporärer Begleiter bereits in Irún, dem Startort nahe der französischen Grenze, kennengelernt hatte, und so kam man sehr schnell ins Gespräch. Letztendlich quartieren wir uns zu fünft in Santoña in der selben Herberge und im selben Zimmer ein und ließen bei einem ausgiebigen, gemeinsamen Spaziergang mit Abendessen in einer Kneipe in geselliger Runde den Tag ausklingen.