10. Etappe: La Franca – Llanes

Gelaufen: 21 km (gesamt: 231 km)

Wie auch gestern war das Wetter heute wenig interessant. Man wurde gleich von Nieselregen in den Tag begrüßt und der Nebel und die tiefhängenden Wolken haben die Landschaft verhüllt.

Nach dem gestrigen Marsch noch etwas gerädert, haben wir beschlossen, uns den Tag so einfach wie nur möglich zu gestalten und haben uns somit die meiste Zeit an die Schnellstraße gehalten. Zwar ist es nicht der romantischste und idyllischste Weg, ständig an einer großen Straße entlangzulaufen, aber es war tatsächlich mal angenehm, sich nicht über jeden Schritt Gedanken machen zu müssen, sondern stumpf geradeaus laufen zu dürfen. So konnte man eher mal den Kopf abschalten, die Gedanken schweifen lassen oder mit seinem zurückgewonnenen Weggefährten hoch philosophische Diskussionen führen.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen wir schließlich auch in Llanes, unserem Zielort, an und fanden in der zweiten Herberge auch freie Betten. Die Stadt stellte sich als relativ schön und gemütlich heraus und an vielen Ecken der Stadt fand man immer wieder etwas Sehenswertes. Besonders schön ist auch das alte Villen-Viertel, wo einige der alten Gebäude immer noch gut erhalten und gepflegt sind. Doch auch die halb zerfallenen Häuser haben ihren eigenen schaurig-gruseligen Charme. Kleine Info für Filmliebhaber: Hier befindet sich auch das Haus, in welchem der Horrorfilm “Das Waisenhaus” (original: “El orfanato”) gedreht wurde.

Ebenfalls ein sehr schöner Teil der Stadt ist der Küstenstreifen – eine hohe Klippe, auf der ein gut gepflegter Fußweg verläuft. Von dort hat man zu einer Seite einen weiten Ausblick über das offene Meer und zur anderen Seite einen Ausblick auf die Stadt mit den dahinterliegenden Bergen. Alles in allem ist die Aussicht wundervoll und bei guten Wetter kann man die Location richtig genießen.