7. Etappe: Santander – Requejada
Gelaufen: 26 km (gesamt: 150 km)
Der Weg aus Santander war nicht besonders schön. Die ersten zehn Kilometer führten uns lediglich durch die Vorstadt Santanders und vor allem durch hässliches Industriegebiet. Immer wieder verlief der Camino entlang einer großen Hauptstraße oder Bahngleisen, was selbstverständlich nicht sehr idyllisch oder entspannend wirkte. Doch nach gut 10 bis 15 Kilometer lichtet sich der Asphalt und man bekam etwas an Landschaft zu Gesicht.
Zwar war der Himmel stark bewölkt, aber dennoch regnete es nicht, sodass das Wetter wirklich perfekt zum Wandern war. Das größte Abenteuer des Tages stand uns aber noch in Boó de Piélagos bevor: Die Überquerung einer Eisenbahnbrücke. Diese Brücke hat die Besonderheit, dass sie keinen Fußweg beinhaltet und es für Fußgänger (eigentlich) verboten ist, sie zu betreten. Da man sich über diese Brücke aber mehrere Kilometer an Weg erspart, ist sie dennoch ein häufig genutzter Alternativpfad des Jakobswegs. Selbstverständlich ließen wir uns diese Abkürzung und das damit verbundenen Abenteuer nicht entgehen.
Nach etlichen Kilometern in Requejada angekommen freuten wir uns, noch freie Betten bekommen zu haben, da es bei unserer Ankunft schon später Nachmittag war. Zwar hat die Herberge in Requejada das ein oder andere Manko (z.B. nur eine Sammeldusche für Männer und Frauen ohne abgetrennte Kabinen), aber letztendlich gibt man sich als Pilger mit dem zufrieden, was man bekommt.
Da ich heute eine größere Etappe gelaufen bin, als geplant, ist morgen Improvisation angesagt. Mal schauen, wohin mich der Wind morgen trägt.