Italien

Ein Tag auf dem Meer

Heute bin ich schon in aller Frühe aus Pisa aufgebrochen und habe mich mit dem Zug auf den Weg in das nur 20 km entfernte Livorno gemacht. Dort befindet sich nämlich ein relativ großer Fährhafen, wo täglich etliche Fähren anlegen und anschließend in alle Himmelsrichtungen wieder weiterfahren. Und genau das war mein Ziel.

Nachdem wir Ewigkeiten auf den Check-In gewartet haben (Italiener und Pünktlichkeit sind ein Thema für sich), konnte ich mich endlich an Bord begeben und mir ein gemütliches Plätzchen in diesem monströsen Labyrinth suchen.

 

(Foto: Das riesige Monstrum, das ich für den heutigen Tag als mein Transportmittel gewählt habe, noch vor dem Check-In.)

 

Nach einer weiteren gefühlten Ewigkeit habe ich auch endlich das Oberdeck gefunden, wo ich es mir für die restliche Fahrt an der frischen Luft bequem gemacht habe.
Erst auf dem Schiff, als ich die wogenden Wellen und den endlosen Horizont beobachtet habe, war mir aufgefallen wie sehr ich das Meer doch vermisst habe.
Ursprünglich habe ich mir sogar Sorgen gemacht, wie ich die 8 -10 Stunden an Bord überhaupt totschlagen soll, aber jetzt weiß ich: Ich könnte sowas tagelang machen und wäre immer noch Feuer und Flamme dafür!

 

(Foto: Etwas später als geplant läuft die Fähre endlich aus dem Hafen von Livorno aus.)

 

Unsere Reise führte uns zunächst an Elba und Pinosa vorbei und einige Stunden später konnte man am Horizont sogar die Küste von Korsika erspähen. (Das war der Moment, in dem scheinbar auf dem ganzen Schiff die Handys losgegangen sind, weil die Mobilfunkanbieter der Meinung waren, uns über Tarife informieren zu müssen, da wir ja über die Grenze gefahren wären. Und nur fünf Minuten später wieder in die Gegenrichtung. Sehr amüsant.)

 

(Foto: Als wir vorbeifuhren, hingen gerade schwere Regenwolken über der Insel Elba.)

 

Nach etwa 7 Stunden Fahrt und einem wundervollen, sonnigen Tag auf dem Mittelmeer rückte tatsächlich auch schon unser Ziel in Sichtweite: Sardinien.
Erst als graue Schemen in der Ferne, dann immer deutlicher werdende Strukturen von Bergen und Klippen zeichneten sich am Horizont ab. Und schließlich sah man auch das in einer tiefen Bucht liegende Olbia.

 

(Foto: Die Berge Sardiniens zeigten sich zunächst nur als graue Silhouetten am Horizont.)

 

Vor allem die letzte halbe Stunde der Fahrt gestaltete sich wieder als sehr interessant, da man zum einen Sardiniens Küste beobachten konnte und zum anderen tummelten sich nun wieder etliche Lebewesen unter und auf der Meeresoberfläche. Schon in Küstennähe sah man vor allem Scharen an Quallen mit einem Durchmesser von mindestens Unterarmlänge und ein besonders majestätisches Exemplar kam sogar auf den Durchmesser von einer ganzen Armlänge.
Doch auch auf dem Meer konnte man mit etwas Glück sogar fliegende Fische beobachten – Fische die sich mit hoher Geschwindigkeit aus dem Wasser katapultieren, um dann mit ihren riesigen Flossen bis zu 100 Meter durch die Luft zu segeln. Ein wirklich witziger Anblick. Mein inneres Kind ist da ziemlich durchgedreht.

 

(Foto: Die Ausblicke auf die Ufer der Insel, als wir uns schon langsam, aber sicher dem Hafen näherten.)

 

(Foto: Eine andere Fähre war anscheinend gerade in die Gegenrichtung unterwegs. Im Hintergrund zeichnen sich deutlich die Klippen vor Olbias Bucht ab.)

 

Mit schließlich einer Stunde Verspätung gingen wir in Olbia an Land und ich legte die letzten 3 km ins Hotel “per pedes” zurück, wodurch ich mir immerhin schonmal einen kleinen Eindruck von der Hafenstadt machen konnte.

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