Italien

Die Stadt um den schiefen Turm

Wahrscheinlich hat jeder schon von Pisa gehört und das Erste, was allen einfällt, ist selbstverständlich der schiefe Turm. Aber was gibt es dort noch? Was hat die Stadt sonst noch zu bieten? Da hört es bei vielen mit dem Wissen um Pisa auch schon auf.

Dabei kann die Stadt doch noch so schön sein, wenn man nur etwas genauer hinschaut.

 

 

Zu Beginn sei erwähnt, dass es sich bei Pisa um eine Studentenstadt handelt. Ein großer Teil der Bewohner der Stadt sind Studenten. Und wer mit Pisa eine Stadt wie Florenz oder Venedig erwartet, wo sich eine Sehenswürdigkeit an die nächste reiht, der liegt leider etwas falsch. Das bedeutet im Umkehrschluss aber nicht, dass es nichts zu sehen gäbe!

 

(Foto: Der Arno, an dessen Ufern sich die Stadt erstreckt. Auf der rechten Seite sieht man die kleine, aber feine Kirche Santa Maria della Spina.)

 

Wenn man sich abseits der Touristenmassen bewegt, erschließt sich ein wunderschönes Stadtbild, das vor allem einen Einblick in die italienische dolce vita erlaubt – wenn man sich darauf einlässt.

Die Stadt ist geprägt von vielen schmalen, verwinkelten Gässchen zwischen alten mediterranen Häusern, in denen man manchmal süße kleine Läden oder gemütliche Cafés liegen. Unterbrochen wird dieser Blick nur immer wieder von Grünflächen, wo Studenten mit ihren Büchern auf dem Schoß für die nächsten Klausuren lernen, oder von historischen Prachtbauten, die den Aufschriften nach alle mit der Universität oder den Schulen verknüpft sind. Und Kirchen. Natürlich Kirchen! Welche Altstädte in katholisch geprägten Ländern kämen nicht mit Dutzenden bezaubernden alten Kirchen daher? Da unterscheided sich Pisa kaum von anderen Orten.

 

(Foto: Die für Pisas Altstadt typischen kleinen Gassen, in denen sich Cafés und mehr verstecken.)

 

(Foto: Filigrane Verzierungen an einer Kirche.)

 

Doch wer sich nicht die Zeit nehmen will oder kann, in das italienische Leben reinzuschnuppern, sondern lieber gezielt Sehenswürdigkeiten besuchen möchte, dem möchte ich gerne die römischen Hinterlassenschaften der Stadt ans Herz legen, da ich diese sehr faszinierend fand. Natürlich können Pisas Aquädukte und die Bäder des Nero nicht mit dem Kolosseum oder Pompeji konkurrieren, aber dennoch erinnern Sie einen auf faszinierende Weise, wie alt diese Stadt tatsächlich ist.

 

(Foto: Die Bäder des Nero wurden vermutlich im ersten Jahrhundert n.Chr. erbaut und sind die einzigen Gebäude, die in Pisa aus der Römerzeit übrig geblieben sind. Bei den Ruinen handelte es sich um eine Therme – daher auch der Name – von denen aber leider bis auf das Saunahaus nur noch die Grundmauern übrig geblieben sind.)

 

(Foto: Die Überreste der alten Aquädukte, mit denen damals das Quellwasser aus den nahen Bergen in die Stadt befördert wurde.)

 

Ebenso lässt sich auch für jeden Geschmack und jedes Interesse ein entsprechendes Museum in Pisa finden und einige haben tatsächlich bereits eine längere Geschichte hinter sich. So zum Beispiel auch der Botanische Garten, der bereits im 16. Jahrhundert angelegt und in dieser Form bis heute weitergeführt wurde. (Und da Pisa ja eine Studentenstadt ist, ist der Botanische Garten auch “Spielplatz” der dortigen biologischen Fakultät.)

 

(Foto: Die Fassade des botanischen Museums ist mit verschiedensten Gesteinen sowie Muscheln und Korallen verziert.)

 

Aber so schön auch die restliche Stadt ist, konnte ich es mir selbstverständlich nicht nehmen lassen, mir mit eigenen Augen den schiefen Turm anzuschauen, wo Galileo Galilei der Sage nach die Fallgesetze erforscht haben soll.

 

(Foto: Die Kathedrale von Pisa und der berühmte schiefe Turm.)

 

Und sind wir mal ehrlich: was gibt es amüsanteres, als sich die Scharen an Touristen anzuschauen, die in den schrägsten Körperhaltungen posieren, nur um ein “originelles” Foto mit dem schiefen Turm zu haben. Dieses Spektakel könnte ich mir wahrlich stundenlang anschauen!

 

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